Untermhaus

ein Ortsteil von Gera, der Ostthüringer Metropole

“Wenn man heute die Lage von Untermhaus beschreiben sollte, werden die meisten an ein Gebiet denken, das sich etwa zwischen Hofwiesenpark, Schloss Osterstein, der Siedlung Schafwiesen und der Theaterstraße befindet. Das entspricht im Wesentlichen der Ausdehnung der politischen Gemeinde Untermhaus zum Zeitpunkt der Eingemeindung in die Stadt Gera. Allerdings ist der heutige Stadtteil aus mehreren ursprünglich relativ selbständigen Ansiedlungen entstanden. Zum Teil bestanden die Orte Untermhaus, Gries und Cuba über mehrere Jahrhunderte als getrennte Siedlungen bzw. politische Gemeinden. Daneben unterstand ein großer Teil der Orts Flur von Untermhaus als getrennter Bereich der Verwaltung und Justiz durch das Amtsvorwerk Untermhaus (dem späteren Kammergut) bzw. gehörte zum Schlossbezirk Osterstein. Im Jahre 1851 wurde zuerst die Gemeinde Gries nach Untermhaus eingemeindet. 1897 erfolgte der Zusammenschluss von Untermhaus und Cuba zur Gemeinde Untermhaus. Im Jahre 1919 wurde Untermhaus dann nach Gera eingemeindet.” ( Klaus Brodale 2018, S. 9).

Kommt der stadtausschreitende Wanderer vom Küchengarten, von der Orangerie her und will die Weiße Elster über die Untermhäuser Brücke queren, dann eröffnet sich ihm am Ostufer des Flusses der einzigartige Blick (an anderen, vergleichbaren Orten wird da vom Malerblick gesprochen) auf die Skyline von Untermhaus. Schon Otto Dix, der berühmte untermhäuser Sohn, hielt diesen Blick 1907 mit Farbe und Pinsel fest. Leider ist der Panorama-Blick durch die Zerstörung des Schlosses durch amerikanische Bomben im April 1945 nur wenige Tage vor der Befreiung durch die Amerikaner nicht mehr in seiner Einmaligkeit gegeben. Gleichwohl hat er von seiner Faszination eigentlich nichts eingebüßt.

Lassen wir noch einmal Klaus Brodale (ebendort S. 13) zu Wort kommen, denn es gibt eine Besonderheit zwischen Ernsee und Untermhaus: “Auffällig ist in der Orts Flur ein das Forstrevier Ernsee durchschneidender und bis zum Ortseingang von Ernsee reichender schmaler Streifen entlang der Hohle, dessen Entstehung nicht eindeutig aufzuklären ist. Unmittelbar an seinem Ende befinden sich zwei Gebäude, die historisch gesehen noch zu Untermhaus gehören. Die Villa gehörte dem Geraer Augenarzt Karl Heinicke.” (heute von der Evangelischen Christengemeinde genutzt, Pottendorfer Weg Nr. 95).
Schaut man sich den Online-Auszug genau an, befindet sich dieses Flächenstück genau zwischen Hohle und Kerbe ausgangs der Fuchsklamm.