… die Geraer Siedlung …

zwischen Ernsee und Untermhaus

der Bebauungsplan

StA Greiz Sign. 157, Bl. 73

Der erste Hinweis auf einen vorliegenden Bebauungsplan nebst Bauplanordnung für die Siedlung Hammelburg wurde bereits 2018 im Staatsarchiv Greiz mit dem Schreiben des Stadtvorstandes zur Gera vom 02.07.1927 an die Hofkammer gefunden. Die anfängliche Vorstellung, dass dann bald in einem der Archive diese Akte gefunden werden sollte, erwies sich als Illusion. Sie „versteckte“ sich hartnäckig und beschäftigte den Autor immer wieder bis weit ins Jahr 2020.
Die „jahrelange“ Suche im Stadtarchiv wurde im Herbst 2020 mit der Erkenntnis eingestellt, diese Akte befindet sich nicht in den Regalen dieses Archives. Fr. Römer hatte die kompletten, in Frage kommenden Bestände durchfilzt, und kam zur Erkenntnis: „Nun, da habe ich auch keine Idee mehr. War … noch in unserem Verwaltungsarchiv; auch da nix. Also glaube ich, dass der Plan einfach verloren gegangen ist. Stadtplanungsamt und Tiefbauabt haben aus der Zeit viele Akten in das Stadtarchiv abgegeben. Schade, manche Vorgänge sind halt nicht mehr nachvollziehbar.“

Nun lagen alle Hoffnungen auf dem Weimarer Archiv. Mitte Oktober 2020 wurde “nochmal” ein Stoß Akten angefordert und intensiv durchkämmt, um irgendeinen Hinweis auf diesen Bebauungsplan zu finden. Mittlerweile ging es nicht nur darum diesen zu finden, sondern “Querverbindungen” aufzustöbern, um so dem Plan (doch noch) auf die Spur zu kommen. Nur im “Verwaltungsbericht der Stadt Gera 1924-1928” fand sich ein Vermerk auf Seite 167: “Von den durch das Vermessungsamt bearbeiteten neuen Bebauungs- und Fluchtlinienplänen nebst den dazu gehörigen Bauvorschriften sind in der Berichtszeit (1924-1928 d. V.) vom Thür. Ministerium des Innern folgende genehmigt worden: …, Hammelburg, …” (zitiert aus LATh-HStA Weimar, Thür. Ministerium des Innern D 1725, Bl. 317r).
Das war der einzige Hinweis in Weimar (bis jetzt: Herbst 2020).

Das ist mehr als befremdlich. Im Stadtarchiv Gera, im Verwaltungsarchiv der Stadt Gera, Staatsarchiv Greiz sowie im Hauptstaatsarchiv Weimar findet sich außer dem Schreiben des “Stadtdirektors zu Gera” vom 2. Juli 1927 und dem “Verwaltungsbericht der Stadt Gera 1924-1928” mit der kurzen Notiz keine weiteren Hinweise zum gesuchten Bebauungsplan. In den Archiven Weimar (Archivalien des zuständigen Ministeriums) sowie im Stadtarchiv Gera (Archivalien der zuständigen Ämter) wurde kein Querverweis gefunden. Insgesamt liegen zwei Dokumente zum gesuchten Bebauungsplan vor. Der Nachweis, dass es diesen gegeben haben muss, ist damit erfüllt, gleichwohl er aber in den Regalen der Thüringer Archive nicht gefunden wurde:

Es kann somit die berechtigte Frage gestellt werden, lag denn ein Bebauungsplan 1927 im eigentlichen Sinne nach geltendem Baurecht auch tatsächlich vor? Oder wurde der Katasterplan nicht einfach zum Bebauungsplan “aufgewertet”. Warum, wenn es schon 1927 einen Bebauungsplan gegeben hätte, eröffnet die Hofkammer die Akte “Aufstellung eines Bebauungsplans zur Siedlung des Ernsee‘ er Weinberggeländes 1934” ?

Darauf finden wir im Moment keine Antworten.

Halten wir uns an die Fakten, die gegenwärtig vorliegen:
Der “Bebauungsplan” wurde im Frühjahr (vermutlich April/Mai) 1927 seitens der Stadt Gera erstellt und spätestens im Juni erfolgte die “landespolizeiliche” Genehmigung durch das Ministerium für Inneres und Wirtschaft in Weimar.

Mehr Informationen liegen gegenwärtig – leider – nicht vor.