… die Geraer Siedlung …

zwischen Ernsee und Untermhaus

Joachim Lorenz

Joachim im Sommer 1942

Soldat im 8./Fallschirm.Ers.u.-Ausbildungs.Rgt. “Hermann Göring”
*9. Mai 1926 +Frühjahr 1945 (vermisst)

Über das Schicksal von Joachim Lorenz ist gegenwärtig wenig bekannt. Er gilt seit Anfang 1945 als vermisst in Ostpreußen (siehe dazu auch Rückseite der Karteikarte des BArch). Dem BArch liegt weder eine Vermissten- noch eine Todesanzeige vor.
Lt. dieser Karteikarte war er Angehöriger des Fallschirm-Ersatz- und Ausbildungs-Regiments „Hermann Göring“. Im lexikon-der-wehrmacht.de wird dazu u. a. ausgeführt (der Zeitraum ab Juli 1944 – siehe “7.44”) ist hier für uns von Bedeutung:

Fallschirm-Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment Hermann Göring

Kommandeure:

  • Maj Kurt von Ludwig, 26.8.39 – 5.40
  • Maj Ludwig Grauert, 16.5.40 – 8.41
  • Hptm Christopf Valentin, 1941 – 1941
  • Hptm/Oberst Robert Schulz, 1941 – 8.44
  • Oberst Fritz Fullriede, 26.8.44 – 10.44
  • Oberst Pinzer, 6.10.44 – 3.45

‎Gegründet am 26.8.39 in Berlin-Reinickendorf als Flak-Ersatz-Abteilung General Göring, mit 5 Batterien. 6.40 Uhr zog nach Utrecht in Holland.‎ ‎In 3.42 umbenannt in Ersatz-Bataillon Hermann Göring in Utrecht mit 6 Kompanien und 4 Batterien.‎ ‎Im Winter 42/43 verstärkt und in Ersatz-Regiment Hermann Göring umbenannt, nun mit 4 Bataillonen.‎ In 7.44 umbenannt in Fallschirm-Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment Hermann Göring.

‎Am 25.1.45, während (seines Einsatzes, d. V.) in Rippin/Westpreußen, wurde geteilt in:‎

‎Die Stab wurde in ‎‎Fallschirm-Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Brigade Hermann Göring umbenannt‎‎. Die in Holland verbliebenen Teile wurden am 8.2.45 in ‎‎Fallschirm-Jäger-Regiment 31 umbenannt.‎

‎© 1997–2003 ‎‎Michael Holm‎

Mehr Informationen konnten bisher nicht ermittelt werden. Wahrscheinlich kam er in den Abwehrkämpfen im Raum Rippin/Westpreußen um. Im lexikon-der-wehrmacht.de, ist auch ein Feldpost-Brief vom 23.01.1945 eines Soldaten der 8. Kompanie des Fallschirm-Panzer-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 2 Hermann Göring zu finden. Dort schreibt der Soldat an seine Eltern: “Also in Rippin war schon alles weg und wir haben keinen mehr angetroffen. Es ist alles zum Einsatz gekommen. Wären wir einen Tag früher gekommen, so wären wir dabei gewesen.” Rippin (heute Rypin) liegt nordwestlich von Warschau.
Diese Informationen decken sich auch mit denen der WASt.

Um die Erbauseinandersetzung nach Fritz Lorenz durch seine Frau Käthe nach dem Krieg zu betreiben, wurden die Sterbeurkunden auch der Söhne benötigt. Lagen die (noch?) nicht vor, wie im Fall von Joachim wurde seine Mutter als Bevollmächtigte, genannt Pfleger, eingesetzt. Das war ein übliches Verfahren, übrigens auch schon im 1. Weltkrieg, um die Geschäftsfähigkeit der jeweiligen Person im zivilen “Alltag” in der Heimat bei Abwesenheit zu ermöglichen. Diese Pflegschaft erlosch in der Regel bei Rückkehr des “Abwesenden” von der Front.

Foto und Dokument
Michael Klüger

Karteikarte BArch B 563-1 KARTEI/L-1302/296